Über die Kunst
„Christiane Cicéron hat seit einigen Jahren das Malen in den Mittelpunkt ihres Lebens gestellt. Ihre Experimentierfreude, Ausdauer und energetische Explosionskraft ist außergewöhnlich und drückt sich besonders in ihren Schaffensprozessen nachhaltig aus. Sensibel und entschlossen, d.h. mit viel Seele, Kraft und Dauerhaftigkeit setzt Christiane Cicéron ihre Vorstellungen in Bilder um. Inspiriert durch Erlebnisse während ihrer Reisen, drängt es sie, diese in eine bildhafte Form zu bringen. Ihre Bilder haben Atmosphäre. Sie spiegeln in einer übersetzten Form die Lebensweise, das Klima, die Musik oder die Ruhe ferner und naher Lebenswelten wider. Dabei beleben figürliche Flächen mal mehr oder auch zurückhaltender die Inhalte ihrer Bilder. Auf jeden Fall bereitet es ein Vergnügen, sich in ihre Bildwelten zu vertiefen, Unglaubliches zu entdecken, zu interpretieren oder einfach Spaß zu haben an der Vielfalt ihrer spielerischen Ausdrucksmöglichkeiten.“
Alfred Nieswand, Berliner Künstler
Landschaft ... Träume
Ich male Landschaften. Nicht wie ich sie sehe. Sondern wie ich sie emotional erlebe, wie ich sie fühle. Ich mische mitgebrachte Erden von den abgebildeten Orten unter die Farbe, um dem Bild eine haptische Struktur zu verleihen. Ich male Meeresbilder. Die Wucht der Wellen übersetze ich mit einer dynamischen Pinselführung. Kraft und Spannung sollen im Bild entstehen.
Vulkane
Mich interessieren extreme Landschaften wie Vulkane. Mich faszinieren die ständig wechselnden Farben ihrer Berge, Lava, Asche, Sandfelder und auch das Feuer, das sie spucken. Ihr Farbspektrum ist enorm. Um diese malerisch wiederzugeben, verwende ich Naturpigmente pur auf der Leinwand: Ich möchte dem Bild mehr Materialität geben, ohne die Illusion der Malerei wegzunehmen.
Stillleben / Blumen
Die mir geschenkten Blumensträuße und vor allem mein Garten, wenn im Mai alles blüht, sind meine Inspirationsquellen. Blüten und Farben explodieren. Diese Momente intensiver Emotionen sind flüchtig, ich muss sie hastig mit dem Pinsel einfangen. Die Blumen nehmen den ganzen Raum des Bildes ein, Blüten werden zu pastosen Flecken. Die Emotion dauert fort.
Stillleben in grün
“Verde, que te quiero verde“ heißt ein Gedicht von Federico Garcia Lorca. „Grün, wie ich Dich liebe“. Grün hat eine ganz eigene Stellung innerhalb der Farben. Das saftige Grün der Gemüse bildet die Basis meiner Stilllebenkonstruktionen.
Maskerade
Ich male Masken, entstellte Porträts, verzerrte Gesichter. Und wenn unsere wahre Identität nur eine Maske wäre? Ich male direkt aus der Emotion heraus. Verärgert, verletzt, verblüfft, greife ich zum Pinsel oder ich male mit den bloßen Händen.
Körper, Geist und Seele
Mich interessiert die Körperkraft, die Gestik des Körpers, seine Empfindungen. Ich male mit der Kraft aller Sinne, einer besessenen Kraft, mit einem unruhigen nervösen Duktus. Ich wünschte mir, man sähe diese Kraft in meinen Bildern.
Die Kraft der Emotionalität
„Christiane Cicéron’s Bilder ziehen ihre Kraft aus der Emotionalität. Ihre Malerei ist ihr dafür die unmittelbare Sprache und ist immer dann am besten, wenn sie ungehemmt agieren darf und dann direkt bei der Emotion ist. Es ist eine Sprache, die wie ein Paukenschlag beim Betrachter landet und die unmittelbar verstanden wird. Bei aller Kraft zeigt Christiane Cicéron bei Ihren Landschaftsbildern beispielsweise jedoch auch eine große Sensibilität für das Atmosphärische, bedient sich aber auch hier wieder dem direkten und authentischen Bezug, wenn sie mitgebrachte Erden von den abgebildeten Orten unter die Farben mischt und damit der Bildoberfläche nicht nur eine haptische Struktur verleiht, sondern auch das Bild energetisch auflädt“.
Ute Wöllmann, Leiterin der Akademie für Malerei Berlin